Familienunternehmen

werden entweder aufgelöst oder geraten unter eine Fremdkontrolle. Gleichen Analysen zufolge befinden sich in der dritten Generation der Gründerfamilien nur noch 5 bis 15 % der Unternehmen im Familienbesitz.

Familienunternehmen sind in allen Wirtschaftssystemen die treibende Kraft für ökonomischen und sozialen Fortschritt. Daher muss der konstitutionellen Fragilität dieser Betriebe besondere Beachtung geschenkt werden und eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitte Beratung erfolgen.

Die für Familienbetriebe charakteristischen Problemfelder lassen sich allgemein wie folgt festhalten:  

• Im Vergleich zu anderen Gesellschaftsformen weisen Familienunternehmen komplexere Betriebsstrukturen auf. Diese Behauptung mag auf den ersten Blick verwundern, bei näherer Betrachtung jedoch erweist sie sich als zutreffend.
• Bei einem gewöhnlichen Unternehmen reicht zur Umsetzung der Ziele eine stimmige Funktionswahrnehmung der Unternehmensleitung aus. In einem Familienbetrieb jedoch würde sich die Zahl der in Übereinstimmung wahrzunehmenden Aufgaben geradezu potenzieren. Um das System am Laufen zu halten, hätte man nun in jeder Phase eine weitere Dimension zu berücksichtigen: die Familie. Bildlich vereinfacht führt der Familienbonus zu mehrfachen Wiederholungen gleicher Arbeitsgänge und der gesteigerten Komplexität wichtiger Abläufe. Diese zusätzlich potenzierte Arbeitslast erklärt die häufig mangelhafte Dynamik in Familienbetrieben.
• Zerwürfnisse unter verwandten Aktionären sind in Familienbetrieben keine Seltenheit. Diese Auseinandersetzungen können durchaus verhindern, dass vom Management ausschließlich im Interesse des Unternehmens ausgearbeitete Lösungen umgesetzt werden. Wir sind der Ansicht, dass solche Unstimmigkeiten nicht nur aus persönlichen Differenzen herrühren, sondern vielmehr durch verfehlte Funktionszuteilungen innerhalb der Interessengruppen entstehen und über entsprechende Umstellungen gelöst werden können.

Durch welche Faktoren lässt sich die strukturelle Anfälligkeit von Familienunternehmen sonst noch erklären? Warum gleitet der Gründerfamilie die Kontrolle ihres Betriebes aus den Händen oder kommt es nach einer gewissen Zeit sogar zur Auflösung? Auf diese Frage möchten wir eine allgemeine und eine spezifische Antwort geben.

Vorerst sei angemerkt, dass Familienbetriebe generell aus den gleichen Gründen wie andere Unternehmen zerfallen: 

• Fehlende Früherkennung von Marktveränderungen und/oder der Anpassungsfähigkeit
• Mangelnde Investitionskraft für entscheidende Vorstöße
• Inkompetenz bei Preis-Kosten-Kalkulationen
• Schwächen in der Freisetzung von Umlaufvermögen
• Günstige Wiederkaufversuche des Unternehmens aus zweiter Hand
• Sonstige Schwächen in den Managementstrategien

Bei Familienunternehmen sind aber noch weitere spezifische Problemfelder vorhanden: 

• Durch eine Zugriffsblockade auf das Familienvermögen entstehen Engpässe in der Wachstumsfinanzierung. (Die Unantastbarkeit des Gesamtkapitals ist für viele Familien ein geradezu heiliges Prinzip)
• Unausgewogenheit zwischen dem familiären Liquiditäts- und dem betrieblichen Kapitalbedarf.
• Missmanagement in der Nachlassverwaltung und Tilgungsschwierigkeiten bei Erbschulden
• Verschleppte Führungswechsel an der Unternehmensspitze und Versäumnisse in der rechtzeitigen Einbindung von Nachkommen durch die ältere Generation.
• Unvermögen talentierte, motivierte und fachlich versierte Nachkommen im Familienbetrieb zu halten.
• Familiäre Rivalitäten, die eine einmütige Nachfolgewahl verhindern und zu Kontrollverlusten führen.
• Versagen bei der Einstellung und Weiterbeschäftigung erfahrener Führungskräfte außerhalb des Familienkreises.
• Ungelöste Spannungen zwischen Familie, Vorstand und unterschiedlichen Unternehmenskulturen.

Diese Faktoren zeigen deutlich, dass die Unbeständigkeit von Familienbetrieben grundsätzlich auf Beziehungskonflikte zwischen Kapital und Management beruht.

Unsere Herangehensweise für eine nachhaltige Organisationsstruktur bei Familienunternehmen:

• Wie in Familien sind auch in Familienbetrieben Konflikte unausweichlich, begegnen Sie dieser Realität mit Ruhe und Gelassenheit.
• Konflikte können negative Entwicklungen beschleunigen, beinhalten aber auch die Chance fehlerhafte Abläufe zu korrigieren
• Das Konfliktmanagement sollte für alle Seiten befriedigende, den Unternehmenszielen und Erwartungen der Familie gleichermaßen entsprechende Lösungswege aufzeigen.
• Für den Erfolg der Familie und ihres Unternehmens werden die für die Optimierung der Geschäftsbereiche wirksam eingesetzten Strategien den Ausschlag geben.
• Vergessen Sie nicht, dass es zwar viele unterschiedliche Lösungsmethoden, aber kein Universalmittel für alle Probleme gibt.
• Im Vorfeld klar festgelegte Spielregeln können vielen potentiellen Konflikten vorbeugen.

Mit diesen Vorschlägen möchten wir Sie bei Problemen in Ihrem Familienbetrieb zu einer alternativen Herangehensweise ermutigen und daran erinnern, dass diese nicht immer nachteilig sein müssen. Denn ein Unternehmen oder eine Familie, die sich nicht mit ihren Konflikten auseinandersetzt, hat wahrscheinlich schon jede Fähigkeit, sich auf Veränderungen und Innovationen einzustellen, verloren.

"Wir helfen Ihnen, alle potenziellen Unzulänglichkeiten in Ihrem Familienunternehmen zu Komponenten eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums umzuwandeln."